Sehr geehrte Aktionärinnen,
sehr geehrte Aktionäre,

uns erreichen derzeit Fragen aus Ihrem Kreis, weil von dritter Seite ein erneutes befristetes sog. „Freiwilliges öffentliches Erwerbsangebot“ für Aktien unserer Gesellschaft veröffentlicht wurde und Ihnen über eine sogenannte Wertpapiermitteilung über Ihre Depotbank zugegangen ist. Ihre Depotbank prüft dieses Angebot nicht. Sie ist lediglich verpflichtet Sie über dieses Angebot „zu informieren“. Die Depotbanken weisen auch explizit auf steuerliche Risiken im Zusammenhang mit solchen Angeboten hin,

Nachstehend fassen wir einige Informationen zusammen:

– Das neue Erwerbsangebot für NASCO-Aktien zu EUR 1,05 ist weder vom Vorstand noch vom Aufsichtsrat veranlasst und war Vorstand und Aufsichtsrat auch nicht bekannt. Zu dem Kaufinteressenten gab es keinen Kontakt.

– Ausweislich der veröffentlichten Informationen wurde das Angebot abermals von einer Gesellschaft mit dem Namen Vilenium SEP veröffentlicht. Gemäß dem Kaufangebot soll diese Gesellschaft ihren Sitz in Luxemburg haben. Namen der verantwortlichen wurden nicht veröffentlicht. Eine Société en Participation (SEP) ist eine Gesellschaftsform ohne eigene Rechtspersönlichkeit, da sie nicht im Handels- und Gesellschaftsregister eingetragen ist. Die SEP kann nicht unter Insolvenzverwaltung gestellt werden und kann nicht vor Gericht auftreten. Die Existenz der Gesellschaft kann gegenüber Dritten geheim gehalten werden, da keine Publizitätspflicht besteht. Eine SEP selbst hat gegenüber Dritten somit keine offizielle Existenz und verfügt über kein Vermögen. Da sie keine Rechtspersönlichkeit besitzt, existiert sie rechtlich nicht. Im Gegensatz zu einer klassischen Gesellschaft verzichten Gesellschafter bewusst darauf, die Gesellschaft im betreffenden nationalen Unternehmensregister und im Handels- und Gesellschaftsregister eintragen zu lassen. Daher unterliegt die SEP keiner Veröffentlichungspflicht, hat somit keine Rechtspersönlichkeit und es ist kein Mindestkapital erforderlich. Sie haftet auch nicht für die Handlungen ihrer Gesellschafter.

– Uns haben Rückfragen erreicht, warum der Kaufpreis, der nun von der Vilenium SEP geboten wird  mit EUR 1,05 so sehr viel geringer ist als der Ausgabepreis der derzeit laufenden Kapitalerhöhung 2025 i.H.v.von EUR 10,55. Eine Begründung für ihre äußert niedrige Preisfeststellung gibt die Anbieterin denn auch erst gar nicht, bezeichnet dies lediglich als „attraktiv und einmalig“ und verweist nebenbei auf das kurze Zeitfenster.

Dazu erläutern wir folgendes:

Nach den Informationen, die Vorstand und Aufsichtsrat vorliegen, liegt der Wert der Aktie ganz erheblich über EUR 1,05. Wir haben im Jahr 2023 eine Kapitalerhöhung platziert und in diesem Rahmen haben verschiedene Investoren einen Preis von EUR 8,85 je Aktie bezahlt. Derzeit läuft eine Kapitalerhöhung ( 2025 ) zu einem Ausgabepreis von € 10,55. Diesen Preis haben wir festgesetzt, weil wir den Preis für marktgerecht erachten. Dem Vorstand liegen Informationen über tatsächlich getätigte Kaufpreise von Aktien bei Käufen durch Dritte und  Interessenbekundungen von Investoren vor, jeweils mit Preisen, die ein Vielfaches von EUR 1,05 je Aktie betrugen. Das Research-Update von Finanzanalysten aus November 2024 ergab einen Wert von ca. € 14,10 je Aktie zum Stichtag der Veröffentlichung. Aus operativer Sicht hat sich die Gesellschaft weiter positiv entwickelt. Der Vorstand hat dies auf der letzten Hauptversammlung in seinem Bericht, insbesondere im Ausblick, erläutert.

Im Rahmen ihres veröffentlichten „freiwilligen Erwerbsinteresses“ bestätigt die Vilenium SEP: „Das Angebot ist weder innerhalb noch außerhalb Deutschlands Gegenstand eines Prüfungs- oder Registrierungsverfahrens einer Aufsichtsbehörde und wurde von keiner solchen Aufsichtsbehörde, einschließlich der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, genehmigt oder empfohlen.“

– Die zuständige Aufsichtsbehörde, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt immer wieder vor Kaufangeboten für Aktien, die wie hier nicht dem Wertpapier- und Übernahmegesetz unterliegen. Solche Angebote sind nur regulatorisch geprüft. In einer Veröffentlichung vom 25. Juni 2020 für die BaFin unter der Überschrift „Vorsicht bei Kauf- oder Tauschangeboten für Ihre Wertpapiere“ aus, dass Anleger, die ein solches Angebot erhalten, die angebotene Gegenleistung und dem Bieter sehr sorgfältig unter die Lupe nehmen und sich dabei nicht durch die Befristung des Angebots unter Zeitdruck setzen lassen sollen. Insbesondere die Gegenleistung sei nicht geprüft und werde vom Bieter frei festgesetzt und es sei auch nicht geprüft, ob der Bieter überhaupt wirtschaftlich in der Lage ist, die angebotene Gegenleistung zu erbringen. Die Aufsichtsbehörde weist auch darauf hin, dass sie verschiedentlich bei solchen Angeboten Gesetzesverstöße feststellt. Bieter könnten etwa ohne eine notwendige Erlaubnis nach dem Kreditwesengesetz handeln. Die Behörde erläutert, dass Depotbanken dieser Angebote standardmäßig ohne Prüfung weiterleiten. Die BaFin rät deswegen Anlegern zur Vorsicht bei solchen Angeboten und empfiehlt u.a. den angebotenen Kaufpreis kritisch zu hinterfragen, diesen auf Plausibilität zu prüfen, die steuerlichen Risiken zu beachten, sich über die Leistungsfähigkeit des Bieters zu informieren und sich zu überlegen, externen Rat einzuholen. Entsprechende Informationen der BaFin finden Sie hier

https://www.bafin.de/DE/Verbraucher/GeldanlageWertpapiere/Wertpapiergeschaefte/Kaufangebote/kaufangebote_artikel.html

Für weitere Rückfragen kontaktieren Sie uns gerne.

Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand